Die Leitung steht! Das Amt für künstlerische Vermessung hat für die Sommermonate Juni, Juli und August drei temporäre Leitungen des Sachgebiets »künstlerische Vermessung« besetzt. Für je einen Monat vermessen die Leiter*innen das umliegende Pallaswiesen- und Mornewegviertel auf ihre künstlerische Weise und laden zum gemeinsamen Diskurs der Ergebnisse an der ehemaligen Tankstelle ein.
Die künstlerischen Vermessungen werden sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise dem Viertel und seinen Bewohner*innen annähern, sich mit ihnen auseinandersetzen und ins Gespräch kommen. Gewünscht sind Begegnungen und der Austausch mit den Menschen des Viertels. Ob dies bereits während der Vermessungsarbeiten im Viertel oder erst beim gemeinsamen Betrachten der Ergebnisse an der Tankstelle geschieht, bleibt den temporären Leiterinnen überlassen.
Das Artist in Residence Programm wir unter anderem durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain ermöglicht.
Die drei Positionen waren über einen Open-Call ausgeschrieben und die Bewerber*innen wurden durch eine Jury aus Vertreter*innen der Projektbeteiligten, Bewohner*innen des Viertels und Fachpreisrichterinnen ausgewählt.
Grundlage für die Entscheidung der Jury waren eingereichte Konzepte der Künstler*innen über die geplanten vermesserischen Tätigkeiten im Viertel, sowie auch deren Bearbeitung und Präsentation an der Tankstelle. Neben der künstlerischen Qualität war vor allem der Bezug und die Auseinandersetzung mit dem Viertel und seinen Bewohnerinnen ausschlaggebend für die Auswahl
»Selbstportrait«
Simon Freund tauscht die Kleidung mit 100 verschiedenen Personen, Frauen und Männern mit seiner eigenen Kleidung. Es entsteht eine Fotoserie mit 200 Portraits. Einhundert davon zeigen 100 verschiedene Menschen, die alle dasselbe Outfit, die der Künstler seine "tägliche Uniform" nennt, tragen. Auf den anderen einhundert Fotos ist Simon Freund in der Kleidung der porträtierten Menschen zu sehen. Die Portraits entstehen an der Tankstelle, die für die Zeit zum Fotostudio und später zum Ausstellungsort wird.
Durch seine Arbeit über das Verlangen nach Identität und Individualität schafft Simon Freund einen anderen Blick auf die Bewohner*innen des PaMo-Viertels und auf uns. Was brauchen wir tatsächlich um uns selbst zu sein und welche Rollen spielt die Wahl der Kleidung dabei? Was macht unsere Persönlichkeit aus?
Artist Residency 2: 03.07. – 31.07.2021
Sarah Metz, geboren 1990.
Arbeitet nach ihrem Produktdesign Studium an der Kunsthochschule Kassel als freie Künstlerin und Gestalterin. Sie beschäftigt sich mit künstlerischer Stadtforschung, Nachbarschaftsgefügen und dem Raum zwischen öffentlich und privat. Dabei arbeitet sie konzeptionell, mit kulinarischen Performances und gestalterischen Interventionen oder Methoden aus den Spaziergangswissenschaften und dem Flanieren. In Kassel eröffnet sie in Kürze mit ihrem Partner eine offene Risographiewerkstatt.
»Bodenprobe«
Sarah Metz vermisst das Viertel durch das Aufheben, mit nach Hause nehmen, Ordnen und Archivieren von Fundstücken. Seltsame Objekte, Verlorenes, wichtige Zettel und achtlos Weggeworfenes zeigen die Spuren zwischenmenschlicher Begegnungen und Gedanken und erhalten durch die Vermessungstätigkeit der Künstlerin neue Aufmerksamkeit. Gemeinsam werden die alltäglichen archäologischen Schätze an der Tanke gesammelt, angeschaut, geordnet, neu zusammengesetzt und ausgestellt. In Workshops konzipieren die Bewohner*innen eigene Expedition und verbinden das Gefundene mit persönlichen Bezügen zu Orten im Viertel.
Die Künstlerin nähert sich über die vielleicht privaten Fundstücke, die von deren Bewohner*innen und Nutzer*innen im öffentlichen Raum hinterlassen werden, ans Viertel an. Welche Gegenstände zeichnen das Viertel aus, welche Rückschlüsse lassen die Funde zu und lässt sich durch die Sammlung dieser Gegenstände eine Art common ground des PaMo's bilden?
Artist Residency 3: 07.08. – 28.08.2021
Johannes ist Urbanist, Architekt und Kulturschaffender. Mit seinem Studio JoHey! konzipiert und realisiert er Projekte, die im Spannungsfeld von Kommunikationstheorie und praktischem Handeln Menschen im öffentlichen Raum in den Dialog bringen. Mit wechselnden Partner*innen mischen sich dabei über Disziplinsgrenzen hinweg kulturelle Veranstaltungen mit Place-Making, Bürgerbeteiligung mit Internet-of-Things-Lösungen und interaktives Ausstellungs-Design mit Guerilla-Ansätzen.
»Ein Quartiers-Schauspiel«
Johannes Heynold plant im PaMo ein partizipatives Nachbarschaftstheaterstück. Mit verschiedenen Interventionen im Stadtraum und dem Aufstellen von Meßstation werden alltägliche Situatationen und Gedanken der Bewohner*innen erfasst und vermessen. So entsteht ein kollektiv geschriebenes Theaterstück, das jede Woche an der Tanke in Form eines Skripts festgehalten wird. Durch das Ausstellen kann das Stück durch die Betrachter*innen immer wieder neu aufgeführt, verändert und ergänzt werden.
Die dritte Residency beschäftigt sich mit den alltäglichen Geschichten des Viertels. Der Künstler versteht das künstlerische Vermessen als Sammeln von subjektiven Wahrnehmungen in komprimierten Wirklichkeiten. Welche Geschichte, Gedanken und Situationen werden an den Meßpunkten gesammelt? Wie leben die Menschen im PaMo und welche Eindrücke finden sich im Skript wieder? Wie werden die Geschichten von PaMo weitergeschrieben?
Die Leitung steht! Das Amt für künstlerische Vermessung hat für die Sommermonate Juni, Juli und August drei temporäre Leitungen des Sachgebiets »künstlerische Vermessung« besetzt. Für je einen Monat vermessen die Leiter*innen das umliegende Pallaswiesen- und Mornewegviertel auf ihre künstlerische Weise und laden zum gemeinsamen Diskurs der Ergebnisse an der ehemaligen Tankstelle ein.
Die künstlerischen Vermessungen werden sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise dem Viertel und seinen Bewohner*innen annähern, sich mit ihnen auseinandersetzen und ins Gespräch kommen. Gewünscht sind Begegnungen und der Austausch mit den Menschen des Viertels. Ob dies bereits während der Vermessungsarbeiten im Viertel oder erst beim gemeinsamen Betrachten der Ergebnisse an der Tankstelle geschieht, bleibt den temporären Leiterinnen überlassen.
Das Artist in Residence Programm wir unter anderem durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain ermöglicht.
Die drei Positionen waren über einen Open-Call ausgeschrieben und die Bewerber*innen wurden durch eine Jury aus Vertreter*innen der Projektbeteiligten, Bewohner*innen des Viertels und Fachpreisrichterinnen ausgewählt.
Grundlage für die Entscheidung der Jury waren eingereichte Konzepte der Künstler*innen über die geplanten vermesserischen Tätigkeiten im Viertel, sowie auch deren Bearbeitung und Präsentation an der Tankstelle. Neben der künstlerischen Qualität war vor allem der Bezug und die Auseinandersetzung mit dem Viertel und seinen Bewohnerinnen ausschlaggebend für die Auswahl
»Selbstportrait«
Simon Freund tauscht die Kleidung mit 100 verschiedenen Personen, Frauen und Männern mit seiner eigenen Kleidung. Es entsteht eine Fotoserie mit 200 Portraits. Einhundert davon zeigen 100 verschiedene Menschen, die alle dasselbe Outfit, die der Künstler seine "tägliche Uniform" nennt, tragen. Auf den anderen einhundert Fotos ist Simon Freund in der Kleidung der porträtierten Menschen zu sehen. Die Portraits entstehen an der Tankstelle, die für die Zeit zum Fotostudio und später zum Ausstellungsort wird.
Durch seine Arbeit über das Verlangen nach Identität und Individualität schafft Simon Freund einen anderen Blick auf die Bewohner*innen des PaMo-Viertels und auf uns. Was brauchen wir tatsächlich um uns selbst zu sein und welche Rollen spielt die Wahl der Kleidung dabei? Was macht unsere Persönlichkeit aus?
Artist Residency 2: 03.07. – 31.07.2021
Sarah Metz, geboren 1990.
Arbeitet nach ihrem Produktdesign Studium an der Kunsthochschule Kassel als freie Künstlerin und Gestalterin. Sie beschäftigt sich mit künstlerischer Stadtforschung, Nachbarschaftsgefügen und dem Raum zwischen öffentlich und privat. Dabei arbeitet sie konzeptionell, mit kulinarischen Performances und gestalterischen Interventionen oder Methoden aus den Spaziergangswissenschaften und dem Flanieren. In Kassel eröffnet sie in Kürze mit ihrem Partner eine offene Risographiewerkstatt.
»Bodenprobe«
Sarah Metz vermisst das Viertel durch das Aufheben, mit nach Hause nehmen, Ordnen und Archivieren von Fundstücken. Seltsame Objekte, Verlorenes, wichtige Zettel und achtlos Weggeworfenes zeigen die Spuren zwischenmenschlicher Begegnungen und Gedanken und erhalten durch die Vermessungstätigkeit der Künstlerin neue Aufmerksamkeit. Gemeinsam werden die alltäglichen archäologischen Schätze an der Tanke gesammelt, angeschaut, geordnet, neu zusammengesetzt und ausgestellt. In Workshops konzipieren die Bewohner*innen eigene Expedition und verbinden das Gefundene mit persönlichen Bezügen zu Orten im Viertel.
Die Künstlerin nähert sich über die vielleicht privaten Fundstücke, die von deren Bewohner*innen und Nutzer*innen im öffentlichen Raum hinterlassen werden, ans Viertel an. Welche Gegenstände zeichnen das Viertel aus, welche Rückschlüsse lassen die Funde zu und lässt sich durch die Sammlung dieser Gegenstände eine Art common ground des PaMo's bilden?
Artist Residency 3: 07.08. – 28.08.2021
Johannes ist Urbanist, Architekt und Kulturschaffender. Mit seinem Studio JoHey! konzipiert und realisiert er Projekte, die im Spannungsfeld von Kommunikationstheorie und praktischem Handeln Menschen im öffentlichen Raum in den Dialog bringen. Mit wechselnden Partner*innen mischen sich dabei über Disziplinsgrenzen hinweg kulturelle Veranstaltungen mit Place-Making, Bürgerbeteiligung mit Internet-of-Things-Lösungen und interaktives Ausstellungs-Design mit Guerilla-Ansätzen.
»Ein Quartiers-Schauspiel«
Johannes Heynold plant im PaMo ein partizipatives Nachbarschaftstheaterstück. Mit verschiedenen Interventionen im Stadtraum und dem Aufstellen von Meßstation werden alltägliche Situatationen und Gedanken der Bewohner*innen erfasst und vermessen. So entsteht ein kollektiv geschriebenes Theaterstück, das jede Woche an der Tanke in Form eines Skripts festgehalten wird. Durch das Ausstellen kann das Stück durch die Betrachter*innen immer wieder neu aufgeführt, verändert und ergänzt werden.
Die dritte Residency beschäftigt sich mit den alltäglichen Geschichten des Viertels. Der Künstler versteht das künstlerische Vermessen als Sammeln von subjektiven Wahrnehmungen in komprimierten Wirklichkeiten. Welche Geschichte, Gedanken und Situationen werden an den Meßpunkten gesammelt? Wie leben die Menschen im PaMo und welche Eindrücke finden sich im Skript wieder? Wie werden die Geschichten von PaMo weitergeschrieben?